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Frankreich zum Zweiten

Die Tage in Frankreich neigen sich dem Ende und damit eine schöne Zeit mit vielen Erkenntnissen. So wird in Paris die Nutzung von Handy und MP3-Player in der Metro fast genauso regelmäßig, selbstverständlich und umfassen wie das Atmen praktiziert. Erfreulicherweise übrigens diejenige der mir bekannten Städte mit dem deutlich höchsten iPod-Anteil. Überhaupt bin ich an mehreren Apple-Läden vorbei gekommen – traumhaft. :-) Jedenfalls habe ich auch bisher nirgendwo anders soviele Menschen mit Ohrstöpseln gesehen. Oder ist das einfach nur Mode und die Geräte in der Regel stumm? Wer weiß …

Paris ist mit einer derartigen Fülle an Sehenswürdigkeiten unterschiedlicher Art gespickt, daß es einem schwer fällt, sich überhaupt zur Besichtigung von irgendetwas zu entscheiden. Wunderschöne Bauten – niedlich klein und verwinkelt oder kollosal und prachtvoll, Geschäfte, Museen und natürlich alles rund ums Essen. Halleluja, was haben wir für Auslagen zu sehen bekommen von unzähligen kleinen Geschäften, die Köstlichkeiten in einer sagenhaften Vielfalt und Qualität feil boten, daß die Speichelfäden ein Spinnennetz-gleiches Raster über Paris legten. Wer hier Appetit-los durch die Stadt schlendert, den kann ich nur bedauern. Dieser kullinarischen Reiz-Überflutung kann man über kurz oder lang nur mit völliger Hingabe begegnen, ab dem Moment wird alles gut.

Es bleiben aber viele Fragen offen. Eine meiner vordringlichsten: Wie überleben soviele Franzosen trotz der Einrichtung und Nutzung sovieler Riesenkreisverkehre in Kombination mit dem Unterdrücken jedweder Regelung des Verkehres auf ihnen? Gibt es irgendwelche geheimen Absprachen oder schon dem frisch geborenen Franzosen genetisch mit auf den Weg gegebene Handlungsmuster, die ihn befähigen, z.B. das Fahrzeug-Gewimmel hupender und sonstwie lärmender Auto- und Zweirad-Ströme um den Arc de Triomphe zu entschlüsseln und sich als Baustein in dieses System höherer Ordnung einzufügen? Mir ist es nicht wirklich gut gelungen, obgleich ich weitestegehend anstandlos und mit nur wenigen Hup-Kommentaren bedacht diese Großstadt-Mühlen durchkämpft habe. Wenn man dann auch noch ein paar Stunden lang erlebt hat, wie Rollerfahrer in Paris ihren Weg durch stehende, stauende oder auch zügig fahrende Autoströme auf mehrspurigen Straßen lenken, beginnt man an irgendwas zu glauben oder beläßt nach kurzer Zeit die Kinnlade im ausgeklinkten Zustand wie die Augen weit geöffnet. Nicht nur einmal hielt ich es für unmöglich, daß der im Rückspiegel erkennbare zwischen zwei Fahrstreifen und den sie befahrenden Autos heranrauschende Rollerkamikaze die mich und mein Nachbarfahrzeug trennende Spalte von wenigen Atomradien Breite ansteuerte und wie durch ein Wunder tatsächlich mit 40 km/h schneller als wir alle überwand – während auf der anderen Fahrzeugseite das Gleiche ein Motorradfahrer genauso präzise absolvierte. Ich glaube, den physikalischen Tunneleffekt erstmals in Paris wirklich anschaulich demonstriert bekommen zu haben – diese Zweiradkünstler beherrschen ihn offensichtlich seit Generationen.

Jedenfalls ist diese Stadt sehenswert, hat ihren ganz eigenen Reiz und Charme und macht viel Spaß. Absolut empfehlenswert, ein Fest der Sinne!

13. Oktober 2006, 15:12AnsagePDF

2 Kommentare zu „Frankreich zum Zweiten“

  1. Matthias Clemens schrieb am 16. Oktober 2006, 21:26 Uhr  #

    Hallo Wolfgang,
    habe Euren “Frankreich-Trip” fast täglich verfolgt. Die Bildergallerie ist wirklich toll. Bleibt jedoch eine Frage für meinen nächsten Paris-Besuch: Wie ist die Adresse von diesem wunderschönen Apartement und kann man sich das als Familie mit zwei Kindern leisten =;-)) ??? Warte dann mal auf die Antwort …

  2. Michael Heidebuer schrieb am 22. Oktober 2006, 15:15 Uhr  #

    Hallo Wolle,

    habe gerade eben hier Euren Expeditionsbericht zu Paris entdeckt. Freut mich, daß Euch Paris anscheinend genauso gut gefallen hat wie mir. Die Bilder gefallen mir ebenfalls und haben doch glatt Erinnerungen an meinen letzten Besuch dort geweckt. :-)

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