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OOXML: In Norwegen zeigt man Rückgrat

Es gibt sie: Menschen mit Rückgrat, die Fakten, sachliche Argumente und das Gemeinwohl nicht wirtschaftlichen Interessen einzelner Unternehmen oder Personen unterordnen!

In Norwegen sind 13 von 23 Mitgliedern eines Fachkomitees der norwegischen Standardisierungsorganisation Standard Norge zurückgetreten. Dieses Fachkomitee hatte über die ISO-Standardisierung des Microsoft-Office-Formates OOXML zu entscheiden – und sich nach eingehender Untersuchung mit 21 von 23 Stimmen gegen eine Standardisierung dieses Dateiformats ausgesprochen, welches „unreif, nutzlos und unwürdig ist, ISO-Standard genannt zu werden.“ (digi.no, Dt. Übersetzung)

Ein einziger Brief von 37 Microsoft-Partnern, ohne „ein einziges professionelles Argument“, kopiert und verschickt genügte, um die dem Gemeinwohl unterstellte Organisation umschwenken zu lassen und sich gegen die überwältigende Mehrheit ihres eigenen Fachkomitees aus 23 Experten und der Öffentlichkeit zu stellen. Damit wurde einmal mehr offenbar, wie die wirtschaftliche Macht (nicht nur) Microsofts über jedem gesunden Menschenverstand, sachlichen Argumenten und dem Gemeinwohl steht.

Erbärmlich!

Ich ziehe meinen Hut vor diesen 13 Mitarbeitern, welche damit nicht unerheblichen beruflichen Schwierigkeiten entgegensehen müssen. In einem Berufsbereich, der massiv von solchen Prinzipien des nicht-öffentlichen Drucks durchzogen ist, wird es nicht leicht werden, erneut eine angemessene Anstellung zu finden.

Bedauerlich, dass es überhaupt Aufmerksamkeit erzeugt, wenn endlich mal Menschen dem elendigen Fatalismus des „Kann ja eh nix ändern!“ entsagen, Größe zeigen und etwas tun! Eigentlich sollte es selbstverständlich sein und das Gegenteil Meldungen produzieren.

7. Oktober 2008, 13:51Computer / GedankenPDF

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